Aktionswochenende gegen Ausgrenzung, für Inklusion und kulturelle Vielfalt des Lebens
Datum der Veranstaltung: 24. + 25.11.2018 | Ort: Schloss Mengerskirchen
Träger der beiden Aktionstage in Mengerskirchen ist der Verein »Mittendrin für alle«. Der
Schwerpunkt der Aktionstage liegt beim Thema »Kreativität und Behinderung«.
Theater, Tanz und Musik sind besonders geeignete Medien, um die sensiblen, eigenwilligen und
phantasievollen Wahrnehmungswelten geistig behinderter Menschen sichtbar und begreifbar zu
machen. Die Arbeit des neu gegründeten inklusiven Theaterensembles »Fabelhafte Wesen« , das
sich mit seiner ersten Inszenierung vorstellt, wird umrahmt von einer Ausstellung,
Diskussionsrunden , mehreren Workshops. Diese Elemente fügen sich zusammen zu einem
kulturellen Fest, das die Prozesse der Integration und Inklusion, die es in dieser Gemeinde und
der Region gibt, bestärkt und spürbar macht.
Ausstellung und Podiumsdiskussion –
»Zu Kreativität und den besonderen Wahrnehmungswelten geistig behinderter Menschen«
Mit dem Einverständnis aller Beteiligten, der Eltern und Vormunde, entstehen aus Gesprächen
und Aufnahmen individuelle Porträts. Es geht bei den Porträts um einen besonderen Augenblick
oder ein konkretes Detail, das wie in einer Momentaufnahme einen nachhaltigen Eindruck
vermittelt, etwas von dem Mensch und dem, was ihn bewegt, erkennen läßt. Die Porträts, also
Text und Bild, die dann auf eine Tafel kommen und ausgestellt werden, lassen sich grob in drei
Kategorien unterteilen.
1. Selbstportraits - ein behinderter Mensch mit einem Gegenstand oder einem Menschen, die für
ihn wichtig und bezeichnend sind
2. Angehörige, die einen bestimmten Moment beschreiben; einen Moment etwa – aus der
Kindheit, aus der Gegenwart, in dem sie überrascht worden sind von der “inneren Wirklichkeit”
des behinderten Angehörigen, von seiner besonderen Art, die Wirklichkeit zu begreifen.
3. Portäts, die in der Arbeitswelt entstehen, oder bei einer Lieblingsaktivität
(Sport / Fußball / Spaziergang, Tanzen etc.)
In Verbindung mit dieser Ausstellung ist auch an eine Diskussionsveranstaltung gedacht mit
Musikern, Malern und anderen Fachleuten aus dem kreativen Bereich , die Erfahrung in der
Zusammenarbeit mit Behinderten haben. Vorläufiger Titel für diesen Programmpunkt:
»Kreativität und Behinderung«
Ein weiteres wichtiges Bindeglied, um das Theaterprojekt in ein entspanntes, kreatives Umfeld
zu stellen, sind Workshops vor und nach der Aufführung, welche die Schauspieler und ihr
Publikum in gemeinsamer spielerisch musikalischer Aktion zusammenbringen. Der eine
Workshop handelt von Tanz / Spiel / Bewegung, der andere Workshop handelt von Musik als
verbindendem, gemeinschaftlichen Erlebnis ( Über Rhythmus und Melodie, über einen Kanon
etwa, kann sich ein ganzer Raum und alle Personen in ihm in einen harmonischen Klangkörper
verwandeln).
Die Leiter dieser Workshops sind professionelle Theatermacher und Musikpädagogen, die schon
die Proben des Ensembles „Fabelhafte Wesen“ und die begleitenden kreativen Übungen begleitet
haben.
Ergänzend zu dem Stück, das die »Fabelhaften Wesen« aufführen werden, wollen wir noch zwei
Märchenaufführungen eines sehr guten Meininger Puppenspielers einladen, um Familien und
Kinder in das inklusive Kulturfest einzubeziehen und den verspielten, phantasievollen Charakter
der gesamten Unternehmung zu unterstreichen. Der »Glöckner von Notre Dame« , eine
Koproduktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Theater Rayo, mit großen Puppen
und Akteuren sehr kurzweilig und bildhaft erzählt, ist eine märchenhafte Fabel über die selbstlose
Liebe eines ausgegrenzten Menschen. Die Aufführung ist, durch ihre besondere Bildhaftigkeit,
sowohl für Behinderte als auch für ein erwachsenes Publikum geeignet. Hinzu kommt, dass
einige Beteiligte der Aufführung auch mit dem Ensemble der »Fabelhaften Wesen« zusammen
arbeiten. Da die Proben zu dem Stück in der Region stattfinden, ist auch eingeplant, dass es eine
besondere öffentliche Probe und einen intensiven Austausch über das Gesehene mit den
behinderten Akteuren geben wird.
Presseecho
Nassauische Neue Presse, Mittwoch, 28.11.2018
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